Das Familienpflegewerk – Einsatzstelle Regensburg

Radiobeitrag des Bistum Regensburg und Interview für das Magazin „Engagiert“

Das Interview führte Claudia Bresky vom Bistum Regensburg, Radioredaktion
Einsatzleiterin Irmgard Weinrauch für das Familienpflegewerk Station Regensburg

Die Sorgen sind groß, wenn Mama oder Papa über einen kurzen bis längeren Zeitraum ausfällt oder nicht so leistungsfähig ist wie gewohnt. Vieles muss plötzlich neu organisiert werden. Hier schlägt die Stunde vom Familienpflegewerk.

Der größte Anbieter von Familienpflege in Bayern unterstützt pro Jahr mehr als 1.400 Familien. Die Mitarbeiterinnen der Familienpflegewerk-Stationen leisten wertvolle Unterstützung in schwierigen Zeiten. Eine von ihnen ist Irmgard Weinrauch. Sie ist seit 2022 die Einsatzleiterin der Familienpflegewerk-Station Regensburg. Außerdem ist sie Teamleiterin der Einsatzstelle Freyung-Grafenau. Irmgard Weinrauch ist 59 Jahre alt und gelernte Dorfhelferin. Sie ist mit Leib und Seele in ihrem Beruf. Ihre Augen strahlen während des Interviews. Man spürt ihre Kraft: Sie lebt ihre Berufung.

Was ist das Familienpflegewerk?

Irmgard Weinrauch: Das Familienpflegewerk ist der größte Anbieter von Familienpflege in Bayern. In langer familienpolitischer Tradition des KDFB engagiert sich das Familienpflegewerk seit 1950 für Familien in besonderen Belastungssituationen.

Wann helfen Sie?

Wir helfen immer dann, wenn die haushaltsführende Person krankheitsbedingt ausfällt, also Mama oder Papa. Das kann bedingt durch einen Unfall oder eine Krankheit oder Verletzung sein. Wenn man sich selbst nicht mehr um die Familie kümmern kann, dann springen wir ein. Bei Entbindungen, Mehrlingsgeburten, bei Risikoschwangerschaften, bei Reha-Aufenthalten, wenn die Mama verstirbt, dann kann man sich an uns wenden. Wir helfen in der Familie mit oder wir unterstützen auch ältere Menschen, wenn ein pflegender Partner z. B. außer Haus etwas zu erledigen hat. Gut ist es, wenn dann eine Mitarbeiterin da ist, die diese Zeit überbrücken kann.

Wer kann diese Leistungen erhalten?

Wer nicht mehr in der Lage ist, die Familie selbst zu versorgen, hat Anspruch auf eine Haushaltshilfe. Diesen Begriff verwendet die Krankenkasse. Uns ist der Begriff Familienhilfe lieber, weil wir uns um die komplette Familie kümmern. Wir übernehmen also nicht nur Haushaltstätigkeiten, sondern wir sorgen für die Kinder oder versorgen pflegebedürftige Angehörige. Es hat jede und jeder Anspruch auf Familienhilfe, in dessen Haushalt mind. ein Kind unter 12 Jahren lebt oder jede Person, die durch Krankheit eingeschränkt ist, hat bis zu vier Wochen Anspruch auf die Familienhilfe. Bei Einsätzen mit Kindern sind es bis zu 26 Wochen jährlich.

Welche Leistungen bieten Sie an?

Kochen, Wäschepflege, Putzen, Garten- und Blumenpflege, mit den Kindern Hausaufgaben machen und Lernen, die Kinder von der Kita oder Schule abholen, mit den Kindern spielen oder zu Arztterminen bzw. Therapieterminen fahren und vieles mehr. Es wird alles übernommen, was normalerweise Mama oder Papa machen. Der zeitliche Umfang hängt davon ab, wieviel Zeit der Kostenträger genehmigt hat. Wir übernehmen auch Einsätze, die über das Jugendamt laufen.

Wer bezahlt diese Leistungen bzw. wer übernimmt die Kosten?

Die Krankenkassen, Beihilfestellen, Jugendämter, Rentenversicherungen, Sozialämter, Berufsgenossenschaften und Selbstzahlende übernehmen die Kosten. Die Krankenkassen oder Sozialdienste stellen den Kontakt her. Es ist immer gut, wenn die Familien vorab Kontakt mit uns aufnehmen, damit der Antrag richtig gestellt wird.

Welche Ausbildungen haben die Mitarbeitenden, die die Familien besuchen?
Wie groß ist das Team?

Wir sind ein sozialer Dienst. Es ist sehr schwierig, Personal im Raum Regensburg zu bekommen. Wir suchen dringend Fachkräfte. Es wird nach dem Tarif des Öffentlichen Dienstes bezahlt. Im Team sind bereits eine Familienpflegerin, eine Hauswirtschafterin, eine Krankenpflegerin. Wir suchen bevorzugt Personal, das aus dem erzieherischen, pflegerischen oder hauswirtschaftlichen Bereich kommt. Das Personal ist sozialversicherungspflichtig angestellt. Man hat die Wahl zwischen 8 und 35 Wochenstunden zu arbeiten. Die Mitarbeitenden haben Anspruch auf Fortbildung und Supervision. Gerne können sich Interessierte an mich wenden.

Welchen Einzugsbereich decken Sie ab?

Wir decken Stadt und Landkreis Regensburg sowie teilweise die Landkreise Kelheim und Schwandorf ab, soweit unsere personellen Ressourcen das zulassen.

Wie kann man die Familienpflegestation Regensburg unterstützen?

Spenden sind sehr gerne gesehen, denn die Kostenträger decken die Leistungen des Familienpflegwerks nicht immer voll umfänglich ab.

Das Interview führte Karin Uschold-Müller für das Magazin „Engagiert“ des KDFB

Unter www.familienpflegewerk.de oder unter der Telefonnummer 0176 24 74 91 63 oder per E-Mail unter

regensburg@familienpflegewerk.de gibt es weitere Informationen.

Wenn Sie die Familienpflegestation regional mit Spenden unterstützen möchten, freut sich das Regensburger Team des

Familienpflegewerks. Das Spendenkonto bei der Bank für Kirche und Caritas eG ist:

IBAN DE 60 4726 0307 0012 7271 00 BIC GENODEM1BKC Mit dem Vermerk: Station Regensburg